Barrierefreies Bauen

Barrierefreies Bauen — wer früh daran denkt, bleibt länger Herr im eigenen Haus

Schon in jün­geren Jahren soll­ten sich Hau­seigen­tümer Gedanken darüber machen, wie sie trotz Beein­träch­ti­gun­gen im Alter Herr im eige­nen Haus bleiben. Bar­ri­ere­freies Bauen lautet daher das Stich­wort, um auch mit Hand­i­cap oder bei Gebrech­lichkeit das ver­traute Umfeld nicht ver­lassen zu müssen. Auch nach einem Unfall oder durch Krankheit kann jed­er von uns in sein­er Mobil­ität beein­trächtigt wer­den und auf Roll­stuhl oder andere Hil­f­s­mit­tel angewiesen sein. Cle­vere Bauher­ren bauen daher im wahrsten Sinne des Wortes vor und pla­nen bei Neubau oder Umbau ein­er erwor­be­nen Gebrauchtim­mo­bilie die Bar­ri­ere­frei­heit auch in jün­geren und gesun­den Jahren von vorn­here­in mit ein.

Barrierefrei bauen — ohne Schwellen und Stufen und mit extra breiten Türöffnungen

Schwellen oder einzelne Stufen am Ein­gang soll­ten beim bar­ri­ere­freien Bauen über­haupt nicht angelegt wer­den. Was für einen gesun­den mobilen Men­schen ein klein­er Schritt ist, bedeutet für gebrech­liche Senioren oder Gehand­i­capte ein unüber­windlich­es Hin­der­nis. Zudem soll­ten bei Bar­ri­ere­frei­heit die Türöff­nun­gen extra bre­it sein, damit auch ein Roll­stuhl bequem hin­durch­fahren kann. Eine Tür­rah­men­bre­ite von 90 Zen­time­tern (im Rohbau 1,01 Meter) ist dafür das ide­ale Maß. Die Vorteile extra bre­it­er Türen kön­nen übri­gens nicht nur Roll­stuhlfahrer, son­dern auch Fam­i­lien mit Babys her­vor­ra­gend nutzen, denn ein sper­riger Kinder­wa­gen kommt eben­falls viel bess­er durch die großzügig bemessene Türöff­nung. Übri­gens gibt es einen kleinen Trick beim bar­ri­ere­freien Bauen, wenn man große Türöff­nun­gen nicht so mag und den­noch für spätere beson­dere Lebenssi­t­u­a­tio­nen vor­sor­gen möchte: Mit ein­er ein­fachen Stein­rei­he lässt sich die große Öff­nung unsicht­bar kaschierend zumauern und später bei Bedarf wieder herausnehmen.

Barrierefreies Bauen

Auch mit Handicap in der Wohnung frei schalten und walten

Vor allem für Roll­stuhlfahrer ist neben unge­hin­dertem Zugang durch die Türen eine für ihr Hil­f­s­mit­tel auf Rädern aus­re­ichen­des Maß an Bewe­gungs­frei­heit das A und O für bar­ri­ere­freien Wohnkom­fort. Als Faus­tregel gilt dabei eine Bewe­gungs­fläche von 1.50 mal 1,50 Metern vor und hin­ter den Türen und am Antritt ein­er Treppe. Vor allem zu enge Küchen und Flur sowie Bad und Toi­lette sind in nicht-bar­ri­ere­frei aus­ge­baut­en Woh­nun­gen oft der Pfer­de­fuß und ver­hin­dern ein bequemes Hantieren und Zurechtkom­men. So braucht ein Roll­stuhlfahrer zum Beispiel in der Küche genü­gend Frei­fläche, um von seinem Hil­f­s­mit­tel aus unge­hin­dert kochen und andere Küchen typ­is­che Tätigkeit­en aus­führen zu kön­nen. Auch für Gehbe­hin­derte ohne Roll­stuhl bedeutet Bar­ri­ere­frei­heit eine große Erle­ichterung, um den All­t­ag so selb­st­bes­timmt wie möglich zu meis­tern. Schon eine kleine Stufe zum Beispiel zwis­chen Wohnz­im­mer und Ter­rasse kann die Mobil­ität im Haus erhe­blich ein­schränken. Bar­ri­ere­frei arbei­t­ende Architek­ten verzicht­en daher auf solche über­flüs­si­gen Übergänge, ver­set­zte Ebe­nen und kleine Stufen in der Woh­nung. Übri­gens sind auch Kleinkinder dankbar für ver­mei­d­bare Stolper­fall­en beim laufen ler­nen und Krabbeln im Haus. Das bar­ri­ere­freie Pla­nen eines Haus­es mit Unter­stützung eines erfahre­nen Bausachver­ständi­gen ist nicht zulet­zt eine gute Gele­gen­heit den Blick dafür zu schär­fen, wie über­flüs­sig in ein­er Woh­nung kün­stlich aufge­baute Hin­dernisse sind.

Vorausschauend mit flexiblen Grundrissen
an Barrierefreiheit denken

Sin­nvoll ist es, bei den Grun­dris­sen flex­i­bel zu sein und auf Tren­nwände so weit es geht zu verzicht­en. So ist eine offene Küche im amerikanis­chen Stil nicht nur trendig und wirkt luftig und lock­er, son­dern kommt der Bar­ri­ere­frei­heit und Beweglichkeit im Haus bestens ent­ge­gen. Sind Tren­nwände aus den Leben­sum­stän­den her­aus unver­mei­d­bar, weil zum Beispiel mehrere Kinderz­im­mer, ein kleines Büro oder ein sep­a­rates Gästez­im­mer oder Bügelz­im­mer erwün­scht sind, soll­ten diese nicht wie für die Ewigkeit starr gemauert sein. Tren­nwände in Leicht­bauweise zum Beispiel aus Gips­faser­plat­ten lassen sich später leicht wieder ent­fer­nen, wenn irgend­wann ein­mal aus zwei kleineren Räu­men ein größer­er Raum als Zim­mer für ein pflegebedürftiges Fam­i­lien­mit­glied herzuricht­en ist. Wer frühzeit­ig beim Bauen an später und alle möglichen Gründe für notwendi­ge Bar­ri­ere­frei­heit wie Krankheit, Unfall oder alters­be­d­ingte Gebrech­lichkeit denkt, erspart sich und seinen Ange­höri­gen möglichen Kum­mer, erhe­bliche Kosten und den Auszug aus dem ver­traut­en Zuhause.

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